" instabil ", 2009, Epoxydharz, Höhe: 170 cm, Ausstellungsansicht

"In "instabil" ist eine Mehrzahl von Gefühlsäußerungen gleichzeitig vorhanden. Ob auch gleichberechtigt, ist eine offene Frage, die dem
Betrachter überlassen wird. Abwechselnd arbeiten innere Äußerungen parallel zueinander, in einem Spannungsfeld zwischen offensivem
Loslassen und defensivem sich vom Geschehen Abwenden oder Treibenlassen. Die Pose der Liegenden mit hochgestreckten Armen
ist mit einem Ausgeliefertsein konnotiert. Im Begriff aufzustehen, sich einem Außen zuzuwenden, oder eben auf dem Rückzug nach Innen?
(...) Die Bildhauerin zeigt mit leisen Mitteln innere Anspannung unterschiedlicher Art. Wir stehen vor einer Momentaufnahme von kurzer Dauer,
ein Moment des Verbergens kommt überraschend ans Licht. Zeitlich parallel spielt sich ein Geschehen ab, welches Vorausgegangenes und
Zukünftiges mit sich zieht.
(...) Sich selbst überlassen agieren zwei lebensgrosse Figuren vor uns, mit wenig Kontaktfläche zur Welt. Der Ausdruck lässt sich treiben
und gibt in seiner ruhigen Ausstrahlung ambivalentes menschliches Verhalten wieder. Hände und Füße scheinen einen Sonderplatz ein zu
nehmen, die Gestik hat ein Anliegen, welches sich unsichtbar im Raum verlängert.
(...) Die Vorführung, dass es Stabilität im Leben nicht gibt, dass alles ein Reagieren auf Veränderung ist, sein muss, kommt an. Bewegte Statik,
in Zeitlupe gesetzt, verlässt hier die Vertikalität und damit den festen Boden."

Charlotte Boesen, Halle (Saale) im Mai 2009

(Foto: Regina Stiegeler)

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